2019 Ausflug Murbach-Hartmannsweilerkopf 30. Juni
Im Jahresprogramm des Vereins war für den 30.Juni der traditionelle Jahresausflug angesagt. Der Start erfolgte bei noch erträglichen Temperaturen um 7.00 Uhr mit dem Bus. Das erste Ziel war die Abtei in Murbach.
Bei einer Besichtigung mit Führung wurde Vieles über die einst zu den mächtigsten Abteien zählende Klosteranlage im Lauchtal am Fuße des Großen Belchen berichtet. Bereits 727 ließ Graf Eberhard den Bischof und Wandermönch Pirmin von der Insel Reichenau kommen mit dem Auftrag, ein Kloster zu bauen. Es trug die Bezeichnung „Vivarius Peregrinorum“ (Hort der Wandermönche). Es war das erste Kloster im Elsaß, das unter der Benediktinerregel lebte. Im 8. und 9. JH besaß das Kloster Liegenschaften in etwa 350 Ortschaften im gesamten Elsaß, in Baden und in der Schweiz. Mit Luzern in der Schweiz bestehen noch heute Verbindungen. Heute sind nur noch Teile der einst mächtigen romanischen Klosteranlage vorhanden.
Danach ging die Fahrt über den Markstein zur Ferme-Auberge Kohlschlag auf der Route du Col-Amic. Eine leckere Marcaire-Mahlzeit erfüllte alle Erwartungen. So gestärkt ging die Fahrt weiter zum Hartmannweiler Kopf.
In einem sinnlosen Krieg fanden im ersten Weltkrieg, der dort von Ende 1914 bis1915 besonders heftig tobte, rund 30.000 deutsche und französische Soldaten den Tod. Etwa doppelt so viele wurden verletzt.
Nicht zuletzt trägt er deshalb auch den Namen „Menschenfresser“. Nach einem Besuch des dortigen Museums folgte eine Führung in die Gedenkstätte mit Krypta mit evangelischem, jüdischem und katholischem Altar, über den Soldatenfriedhof und über einen Teil der ehemaligen Stellungen.
Es ist unvorstellbar, was die Soldaten auf beiden Seiten unter grausamem Beschuss bei Frost, Hitze, Schlamm, Hunger und Durst haben erleiden müssen. Bei Kriegsende befanden sich die Stellungen an gleicher Stelle wie zu Beginn der Schlacht.
Am 3. August 2014, 100 Jahre nach Beginn des 1. Weltkriegs legten Francois Hollande und Joachim Gauck den Grundstein für das Deutsch-Französische Historial. 2017 wurde es durch Emmanuel Macron und Frank-Walter Steinmeier eingeweiht. Seit dieser Zeit weht dort neben der Tricolore und der Europafahne auch die deutsche Fahne.
Den Schluß bildete eine Weinprobe im Weingut Wolfberger in Orschwihr. Die Vorsitzende des Vereins Colette Born hatte hierzu zwei hervorragend schmeckende Gugelhupf gebacken. Klaus Reifsteck dankte Colette Born für die Organisation dieses gelungenen und abwechslungsreichen Tags.
(Juni 2019 Artur Göldner)