2022 Wanderwoche Badenweiler Markgräflerland

Am 5. Juni trafen sich je 14 deutsche und französische Wanderfreunde in Badenweiler im Markgräflerland zur 25. traditionellen Wanderwoche. Es wird viel gewandert, unterbrochen von Kulturprogrammen mit Besichtigungen. Am Abend wird die Geselligkeit gepflegt mit Unterhaltung, wobei auch das Singen nicht zu kurz kommt.
Am ersten Tag galt es, Badenweiler mit seiner reichen Geschichte zu erkunden, wobei im Mittelpunkt der Besuch mit zweisprachiger Führung durch die römischen Badruinen stand. Es ist bewundernswert, was die Römer vor rund 2000 Jahren ohne Hilfe von Maschinen geschaffen haben, wozu auch die Fertigung von Bleirohren zählte, die u. a. zur Abwasserentsorgung dienten. Ein Aufstieg zur Badenweiler Burgruine bot einen weiten Blick ins Markgräflerland.

Die zweite Wanderung startete vom Hotel ausgehend und führte um den Römerberg nach Britzingen. Hier war für die Gruppe in der dortigen Winzergenossenschaft alles für eine Weinprobe mit Brot- und Käseverköstigung vorbereitet. Auch die französischen Freunde wussten die Qualität der 6 präsentierten Weine zu schätzen und erteilten Aufträge für die Heimreise. Bei einem anschließenden Besuch eines Cafés war die Schwarzwälder Kirschtorte ein „Schwerpunktthema“, wobei etwas mehr Kirschwasser dem Kuchen gut getan hätte. Im Programm folgte der Besuch von Schloss Bürgeln mit einer zweisprachigen Führung in 2 Gruppen. Die Wanderung startete von einem Wanderparkplatz ausgehend. Wir erfuhren vieles über die wechselseitige Geschichte dieses Schlosses mit reichhaltiger Innenausstattung, das sich heute im Besitz des gemeinnützigen Bürgelnbunds befindet. Es ist ein beliebter Ort für Trauungen, Taufen, Hochzeiten, Bankette, Jubiläen und sonstige festliche Veranstaltungen.

Am Donnerstag ging es erstmals ohne einige bei den vorherigen Programmen erlebten vereinzelten Regengüssen zur Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein. Es wird bei einer reichen Blumenpracht viel Wissen über die Florawelt vermittelt. Hierzu wurde auch Literatur angeboten. Gartenbaufirmen zeigten für jeden Geldbeutel passende Exponate wie Schwimmbäder, Terrassen, Gartenmöbel etc.
Am vorletzten Wandertag ging die Fahrt zum Isteiner Klotz bei nur noch leicht bedecktem Himmel mit steigenden Temperaturen. Die Strecke führte am Ufer des Altrheins entlang und in einer weiten Schleife auf das Plateau dieses „Klotzes“ vorbei an großen Obstanlagen mit überwiegend Kirschbäumen und in der prallen Sonne gelegenen Rebbergen. Im Jahre 1902 begann man den Berg zu einer Festungsanlage auszubauen. Er wurde mit einem ca. 2 km langen Tunnel durchbohrt, der auf der Rückseite zu einer Lazarettstation führte.

Den Abschluss bildete vom Hotel ausgehend eine Wanderung zur Burgruine Neuenfels, die nach einem etwas 2,5 km langen Anstieg durch Laubwald erreicht wurde. Erbaut vor 1250 war die Burg einschließlich Land und Wald im Besitz des Rittergeschlechts von Neuenfels. Der letzte Ritter verkaufte 1538 den Besitz, behielt aber die Burg als Wohnsitz. Zwei Jahre später wurde der Ritter samt Familie und Personal dort tot aufgefunden. Der Mörder wurde nie gefunden.

Am Abend überreichten die französischen Freunde Geschenke an Organisatoren dieser Wanderwoche und präsentierten bei dieser Gelegenheit das Projekt für unsere nächstjährige Wanderwoche in Frankreich.
Als Ausgangsort ist Chatillon-sur-Chalaronne gewählt, gelegen im Departement Ain in der Region Auvergne-Rhone-Alpes. Zeitig verabschiedeten sich die Freunde aus Frankreich nach dem Frühstück um noch an den Parlamentswahlen teilnehmen zu können.

(Autor: Artur Göldner)