30-jähriges Jubiläum 2011

30-jähriges Jubiläum des Vereins 15.10.2011


Am vergangenen Samstag feierte der deutsch-französische Verein in der „Sonne“ sein 30-jähriges Jubiläum, und diese Zeit sei mit ständigen Aktivitäten gefüllt gewesen.Immer habe sich der Verein um die Jumelage mit La Ravoire verdient gemacht, die fast genau so lange existiere.
Die lebendige Beziehung mit der französischen Partnerstadt wurde schon deutlich, als die Vorsitzende Colette Born das Dutzend Savoyarden begrüßen konnte, die angereist waren, auch um wieder einen intensiven Deutsch-Kurs unter der Leitung von Ulrike Klingberg-Kiefer zu absolvieren. Diese theoretische Ausbildung in der Schule wird noch verstärkt durch die private Unterkunft bei Mitgliedern des Vereins.
Colette Born hatte eine lange Begrüßungsliste, konnte sie doch nicht nur die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees aus La Ravoire, Liliane Violette willkommen heißen, sondern auch verschiedene Vorsitzende von deutsch-französischen Vereinen der Umgebung.
Die Festansprache zum 30-jährigen Jubiläum hielt Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker, der sich dankbar äußerte, sei doch die Verbindung mit La Ravoire auch ihm „eine Herzensangelegenheit“. Und wenn die Jumelage so gut funktioniere, dann sei es auch der Verdienst des Vereins und vor allen Dingen von Colette Born. Hagenacker stellte mit Freude fest, dass diese Jumelage nicht ein gelegentliches Treffen von offiziellen Gemeindevertretern wäre, sondern dass sich diese völkerverbindende Aktivität auch in den Begegnungen der verschiedenen Vereine und der Schule widerspiegele. Zahlreiche Freundschaften seien entstanden.
Auch unterstrich der Bürgermeister die Bedeutung der Jumelage durch einen Rückblick auf die Vergangenheit, in der es viele Kriege gegeben habe, in einem Jahrhundert drei zwischen Frankreich und Deutschland, die unzähliges Elend gebracht hätten.
Der Bürgermeister erinnerte an die Männer, die dem Versöhnungsgedanken nach dem Zweiten Weltkrieg Kraft gegeben hätten, was man sichtbar auch darstelle in jenem Bild, als sich Mitterand und Kohl die Hand über den Gräbern von Verdun reichten. Der einigende Europagedanke sei für die heranwachsende Generation zur Selbstverständlichkeit geworden, so dass heute eher wieder die Gefahr einer Entfremdung entstehe. Hagenacker erinnerte auch daran, dass es damals, als der Verein zur Pflege der Deutsch-französischen Freundschaft gegründet wurde, man noch Geld umwechseln musste und sich an der Grenze der Zollkontrolle stellte.

Werner Fross, der durch die Veranstaltung führte, die musikalisch umrahmt wurde vom Akkordeon-Duo Andrea Rieß und Rolf Hoffmeister, konnte dann Liliane Violette ankündigen, die ihre ganze Rede in Deutsch hielt, das sie in den vergangenen Jahren in La Ravoire oder beim Intensivkurs in Teningen gelernt hat. Auch sie wies auf den Gegensatz von früher und heute im Verhältnis Frankreich/Deutschland hin und betonte die Bedeutung der Jumelage.

Sie erinnerte daran, dass nur durch die Aktivitäten der Männer Robert Dalban in La Ravoire oder René Ast und René Schmittheißler in Teningen diese wichtige Partnerschaft ihren Anfang gefunden habe.
Nur so seien dann der direkte Kontakt zwischen den einzelnen Menschen geschaffen worden und es sei „wirkliche Freundschaft“ durch diese Begegnungen entstanden.
Wie solche Begegnungen im Detail aussehen können, machte Bertrant Buinier deutlich, der eine Wandergruppe aus La Ravoire mit einer aus Teningen um Artur Göldner zu einem Wanderverein zusammengeschweißt hat, der aus 30 Mitgliedern besteht. Sie wandern und singen zusammen einmal im Jahr in Deutschland und in Frankreich, jeweils eine Woche lang und würden bei diesen Wanderwochen inzwischen 20 an der Zahl die mangelnden Sprachkenntnisse durch Gestik und Mimik ersetzen. Die nächste Wanderwoche findet im Hotzenwald statt und schon geplant ist auch die Woche im südfranzösischen Tarngebiet.

Im wunderschön dekorierten Sonnensaal,wo man die Handschrift von Günther Schuhbauer und seinen Assistenten bewundernd lesen konnte, standen die Ehrungen an, waren doch einige Gründungsmitglieder noch unter den sehr zahlreichen Gästen des Abends:
Colette Born, Willi Heitzmann, Johann Sköries, Artur Göldner, Rainer Laule und Karlernst Lauffer.

Nach dem offiziellen Teil hatte der Verein noch Danielle Fiedler-Rasson und Mathilde Fuchs eingeladen, die am Klavier und mit Gesang den Abend mit französischen Chansons ausklingen ließen und man verstand die ewig währende Begeisterung für Charles Trenet, Henri Salvador und Jacques Brel oder Juilette Gréco, die den Himmel von Paris genauso unterhaltsam beschrieben wie di eWanderung zweier Schnecken oder die verlorene Liebe und die gestohlenen Küsse.

[i](Bericht aus den Teninger Nachrichten vom 18.10.2011)[/i]