35 Jahre Teningen La Ravoire



BERICHT DER TENINGER NACHRICHTEN VOM 18. September 2019

Das Jubiläumsfest zum 35-jährigen Bestehen der Gemeinde Teningen mit der Partnergemeinde LaRavoire stand ganz im Zeichen einer tiefen freundschaftlichen Bedeutung einer real gelebten Freundschaft. So war schon der offizielle Festakt auf dem Multifunktionsplatz an der Ludwig-Jahn-Straße zwar würdig und formvollendet,aber eben auch locker, wie es unter Freunden üblich ist. Die regelmäßigen gegenseitigen Besuche ließen viele private Freundschaften entstehen und so war die Wiedersehensfreude groß. So konnte der Platz an der Ludwig-Jahn-Straße einmal als Platz der Begegnung, wie einst auch gedacht, genutzt werden.
Die Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen, die die Begrüßung der Gäste musikalisch begleitete,konnte bei dieser Gelegenheit den Platz als Konzertveranstaltungsort testen. 1984 gründete der damalige Teninger Bürgermeister Hermann Jäger und der bereits verstorbene Bürgermeister von La Ravoire, Jean Blanc, die Partnerschaft. Für beide Seiten galt diese Partnerschaft mit Rückblick auf die historische Bedeutung als ein wichtiger Schritt für die deutsch-französische Aussöhnung. Letztendlich haben solche Partnerschaften in der Praxis stets dazu beigetragen, das Fundament für ein gemein-sames Europa zu festigen. Und wie sich zeigte, war selbst die weite Entfernung kein Hindernis für eine förderliche und herzliche Annäherung ohne die keine lebhafte Partnerschaft funktionieren kann. Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker war es eine Freude, nicht nur die 70 Gäste aus der Partnergemeinde La Ravoire begrüßen zu dürfen,sondern auch eine 16-köpfige Delegation aus VadoLigure in Italien. Mit Vado Ligure hat La Ravoire ebenfalls eine Partnerschaft und aus einigen Begegnungen in La Ravoire kannte man sich bereits schon. So war Hagenacker über den Besuch der italienischen Delegation ebenso erfreut. Zu dem Freundschaftstreffen passte es und damit hatte niemand gerechnet, dass Hagenacker einen Teil seiner Rede in französisch hielt.

Hagenacker begann seine Ausführungen mit einer kurz gefassten Rückblende der vergangenen 35 Jahre. So sind viele Austausche für Jugendliche, Vereine und Kultur organisiert worden, wobei oftmals eine tiefe Gemeinschaft entstand und ein Beitrag zu einer dauerhaften Freundschaft zwischen einst verfeindeten Völkern geleistet wurde. „Diese gemeinsamen Begegnungen, die entstandenen Freundschaften zwischen den Menschen sind ein Garant für den Frieden zwischen den Völkern. Es darf nicht geschehen, dass die Freude und das Feuer über Europa und die deutsch-französische Freundschaft erlöschen. „Unsere Partnerschaft soll elementar und existentiell für uns alle und unsere Zukunft sein“, sagte Hagenacker. Er warb aber auch darum, sich bei der Rückschau auf das Erreichte davor zu hüten sich auszuruhen, denn eine Partnerschaft oder Freundschaft ist niemals fertig. Das gilt in einer zwischenmenschlichen Beziehung ebenso, wie zwischen Völkern und Nationen aber eben auch zwischen Gemeinden, denn die Menschen entwickeln sich ebenso weiter wie die zeitgemäßen Herausforderungen, merkte er an.

Ein besonderer Gruß ging auch an die Freunde aus Vado Ligure. „Lassen sie unsere freundschaftliche Verbindung, die durch die gemeinsame Partnerschaft mit LaRavoire entstanden ist, ausbauen und vertiefen“, sagte Hagenacker. Auch der Bürgermeister der französischen Gemeinde La Ravoire in der Region Savoyen, M. Frédéric Bret, nahm die Gelegenheit wahr, auf die Entwicklung der Partnerschaft mit beeindruckenden Worten einzugehen. Zunächst war es ihm ein besonderes Anliegen, sich für die gewährte Gastfreundschaft der Gemeinde,aber auch bei den Familien und Vereinen zu bedanken. „Es ist der Beweis einer aufrichtigen Freundschaft zwischen unseren beiden Gemeinden“, sagte er.

Er erinnerte ebenfalls kurz aus Sicht seiner Gemeinde an die Entstehung der Partnerschaft mit den Worten: „Die Zusammenarbeit entstand aus dem Bedürfnis heraus, den Anderen zu entdecken und sich weit über die angeblichen sprachlichen und kulturellen Barrieren hinaus auszutauschen. Die pädagogischen und kulturellen Austausche unserer Partnervereine haben Begegnungen und menschliche Bindungen ermöglicht, die sich vorbildlich weiter entwickelt haben und dazu geführt haben, auch die italienische Beziehung zu Vado Ligure miteinander auszubauen. Bedenken und Vorurteile wurden im Laufe der Jahre abgebaut und wir können mit Freude sagen, dass wir Freunde geworden sind. Darin sehen wir den Zweck der Partnerschaft, im Anderen ein wenig von sich selbst zu finden, aber auch über die Unterschiede von Sprachen, Bräuche oder Traditionen etwas zu erfahren.
“Sowohl Hagenacker wie auch der französische Bürgermeister Bret hoben insbesondere die Rolle der beiden Partnerschaftskomitees hervor, die einen gravierenden Anteil am Aufbau geleistet haben und weiterhin viel zur Pflege der Partnerschaft beitragen.

Beim anschließenden Festbankett in der Ludwig-Jahn-Halle wurden sowohl Josette Rambaud mit der silbernen Verdienstmedaille und Colette Born mit der goldenen Verdienstmedaille der Gemeinde Teningen ausgezeichnet. An dem Festbankett mit einem unterhaltsamen Programm an dem die Bigband „Music Corporation“ unter der Leitung von Erich Vogt-Calderara, das Trio Chanson mit Dr. Wim Mauthe, Uli Hain und Claudia Sütterlin, wie einer Modenschau unter der Leitung von Janine Schmidt und dem Tanzsportclub Teningen unter der Leitung von Hanna Müller teilnahmen, nahmen an die 250 Gäste teil. Dabei war eindeutig zu spüren, dass Freundschaft mehr als ein dahin geredetes Schlagwort ist. Sie wird miteinander gelebt, denn viele der Gäste konnten auf eine lange Freundschaft zurückblicken und einiges an Erinnerungen austauschen. Aber auch neu hinzugekommene hatten sich bereits viel zu erzählen.

- Jubiläumsfeier in der Ludwig-Jahnhalle Verleihung der Verdienstmedaillen -