2011 Deutschkurs in Teningen vom 09. - 16. Oktober

Ein vielseitiges Besuchsprogramm für Gäste aus La Ravoire
11 Freunde aus unserer Partnergemeinde La Ravoire weilten vom 9. bis 16. Oktober in Teningen. Diese Besuche finden im Rhythmus von 2 Jahren statt. Im jeweils darauffolgenden Jahr weilen Deutsche zu einem Gegenbesuch in La Ravoire.
Gegen 17.00 Uhr wurden die Gäste am Sonntag in der Teninger Zehntscheuer in der gewohnt herzlichen Art mit „grosses bisous“ empfangen und von der Vorsitzenden des Vereins Colette Born begrüßt.
Von Montag bis Freitag ist in der Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr Deutschunterricht angesagt, der von Ulrike Kiefer-Klingberg geleitet wird. Für die Nachmittage waren Besichtigungen vorgesehen, deren Zweck es ist, Kenntnisse über Land, Leute, Kultur, Gastronomie etc. zu vermitteln.
Am Montag ging die Fahrt nach Triberg zum Besuch des dortigen Schwarzwaldmuseums und der höchsten Wasserfälle Deutschlands. Im Museum wurde sehr deutlich veranschaulicht, wie die Menschen im Schwarzwald vor langer Zeit gelebt haben und welchen Berufen sie nachgingen. Die Uhrmacherkunst war über eine lange Periode von besonderer Bedeutung. Flößer brachten das Holz über den Rhein bis nach Amsterdam. Am Abend traf man sich in geselliger Runde in der Scheune in der Hummelgasse bei Kartoffelsalat mit Fleischkäse und Salat.
Am folgenden Dienstag war die heimische FirmaKematec das Ziel einer Besichtigung. Dieses vor 20 Jahren gegründete Unternehmen liefert Kellereimaschinen in Sonderheit zum Verschließen und Verkapseln von Flaschen in alle Länder der Welt bei namhaften Sekt-, Champagner-, Wein-, Bier und Spirituosenherstellern. Höchstleitungen werden erreicht mit Maschinen, die über 35000 Flaschen pro Stunde verschließen können. Eine beachtliche Leistung! In nur 20 Jahren ist das Unternehmen zum Marktführer im Bereich der Verdrahtungs- und Verkapselungstechnik emporgestiegen.
Danach folgte ein Besuch im Weingut Mößner in Köndringen mit einer Weinprobe von Weinen, die zum Teil handverlesen und die Trauben vor der Kelterung von den Stielen getrennt werden. Für anspruchsvolle Weine wird sorgfältig auf Mengenbegrenzung geachtet. Dort wurde anschließend auch zusammen mit Gastgebern der Freunde aus La Ravoire ein Badisches Schäufele mit Kartoffelsalat kredenzt.
Günter Schuhbauer hatte einen Besuch derMünsterbauhütte in Freiburg organisiert. Die Steinmetzwerkstatt dient zur Erhaltung und Sanierung des Steinbauwerks des Freiburger Münsters.
15 Steinmetze und Bildhauer werden hier beschäftigt. Die nicht unerheblichen Aufwendungen zum Erhalt des Münsters mit dem „Schönsten Turm der Christenheit“ werden vom Erzbistum Freiburg, vom Land Baden-Württemberg, von der Stadt Freiburg und Spenden über den Münsterbauverein aufgebracht. Bei einer Führung erfuhr man viel Interessantes über die Geschichte und die Bauweise des Münsters. Aufmerksamkeit erlangte auch ein Holzmodell des Münsters aus dem Jahre 1896, das die Freiburger dem Großherzog Friedrich von Baden zum Geburtstag geschenkt hatten.
Der 10 Jahre alte und seit Mai 2010 in Teningen ansässige Betrieb Monte Ziego war am Donnerstag das Ziel eines Besuchs. Man erfuhr viel über die Produktion des ausschließlich nach Demeter- und Bio-Richtlinien hergestellten Käses. 5 Höfe mit rund 850 Ziegen beliefern den Betrieb mit der zur Käseherstellung erforderlichen Milch. Die Landwirte müssen auch nach Demeter-Kriterien produzieren und dürfen nur Futter verwenden, das im eigenen Betrieb gewonnen wird.
Die Produktpalette dieser größten Ziegenkäserei Deutschlands ist sehr vielseitig, wovon man sich, auch von der Qualität, bei einer Kostprobe überzeugen konnte. Am Schluss haben auch unsere französischen Besucher, die als Käsefreude und Verehrer von gutem Käse bekannt sind, tüchtig eingekauft.
Am Freitag, dem letzten Tag des offiziellen Programms, ging die Fahrt nach Breisach, der heimlichen Hauptstadt des Kaiserstuhls.
Mit einer französischsprachigen Führung erfuhr man viel über die wechselhafte Geschichte dieser Grenzstadt am Rhein. Nach den Kelten kamen die Römer und der römische Kaiser Valentinian hat im Jahre 369 den „Mons Brasiacus“ besucht. Nach dem Status einer freien Reichsstadt wechselten vom 17. bis 19. Jahrhundert ständig die Besitzer: mal vorderösterreichisch, mal französisch, mal deutsch.
Auf Schritt und Tritt ist Geschichte zu erfahren. Das Stephansmünster auf dem Münsterberg mit dem berühmten Hochaltar von H.L. ist das Wahrzeichen dieser Stadt. Zum Abendessen ging es über den Rhein zu unseren linkrheinischen Nachbarn in Neu-Breisach.
Der Samstag stand allen zur freien Verfügung und wurde zu Besichtigungen in Eigenregie oder zum Einkaufen von Mitbringseln genutzt.
Am Abend nahmen die französischen Freunde an der Feier zum 30-jährigen Vereinsjubiläum teil, über das an separater Stelle berichtet wird.

Die Abfahrt erfolgte am Sonntag nach dem Frühstück mit herzlichen Umarmungen und Küsschen. Man sagte sich au revoir, à bientôt et bonne route!