2015 Wanderwoche am Bodensee
Deutsch-Französische Wandertage in der Bodenseeregion vom 14. bis 21. Juni 2015 waren geprägt von wechselhaftem Wetter. Wege die auf dem Wanderprogramm standen, waren durch Unwetter unpassierbar gemacht. Sie waren gesperrt, so dass ein neues Programm erstellt werden musste. Am Ankunftstag zogen heftige Gewitter mit starken Regengüssen über den See und die Wettervorhersage ließ auch für den folgenden Tag nichts Gutes erwarten. Es kam wie befürchtet, so dass man sich für eine kleine Tour vom Hotel ausgehend entschloss, die zur Kapelle Maria am Stein führte. Bei leichter Wetterbesserung war auch diese Tour schon ein voller Erfolg. Somit war genügend Zeit, um am Nachmittag das Schloss Salem zu besuchen. Das stand ursprünglich nicht auf dem Programm. Es war beeindruckend, diese umfangreiche ursprünglich von Zisterzienser- Mönchen erbaute Kloster- und Schlossanlage mit reicher Geschichte unter deutsch- und französischsprachiger Führung mit vielen Kunstwerken von der Gotik bis zum Barock zu besichtigen.
Der zweite Tag führte bei trockenem Wetter von Uhldingen nach Meersburg mit seinen eindrucksvollen Bauwerken. Die Dichterin Anette von Droste-Hülshoff hat hier im alten Schloss gewohnt. Das Picknick wurde im Schlosspark eingenommen mit herrlichem Ausblick auf den Bodensee.
Am folgenden Tag war eine Wanderpause angesagt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es mit dem Schiff auf die Insel Mainau. Viele tausend Rosen standen zu dieser Jahreszeit in voller Blüte. Bis zum Abend waren auch die letzten Wanderfreunde im Hotel aus Frankreich eingetroffen. Von den nun 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – eine neue Rekordbeteiligung - kamen 18 aus Frankreich und 17 aus Teningen und Umgebung.
Am Donnerstag war reines Wandern angesagt. Von Sipplingen führte der Weg oberhalb vom See – auch hier war die Uferstraße nach den Unwettern gesperrt – nach Ludwigshafen. Der aus dem nahen Bodman stammende Künstler Peter Lenk hat hier an einer Wand viele umstrittene und freizügige Skulpturen mit sozial- und politikkritischem Hintergrund geschaffen, was unsere französischen Freunde in Erstaunen versetzte. Im „prüden“ Frankreich hätte so etwas keine Chance. Auf dem Rückweg erfolgte eine Einkehr im Haldenhof, wo eine vorher disponierte Schwarzwälder Kirchtorte genossen wurde.
Der vorletzte Wandertag war durch 2 kulturelle Höhepunkte bestimmt. Von Nußdorf ausgehend wurde zunächst die Barock- und Wallfahrtskirche St. Marien in Birnau besucht. Das barocke Juwel am Bodensee diente den Äbten von Schloss Salem als Sommerresidenz. Noch heute werden in wasserreichen Ländern Pfahlbauten errichtet und am Bodensee kann diese Tradition bis 4000 v. Chr. zurückverfolgt werden. Im Museum von Unteruhldingen erfuhren die Wanderinnen und Wanderer bei einer deutsch- und französischsprachigen Führung. Vieles über die Lebensweise der Menschen aus jener Zeit. Mit dem Schiff ging es anschließend über Dingelsdorf nach Überlingen. Nach kurzem Aufenthalt in Überlingen wurde zurück nach Nußdorf gewandert.
Allzu schnell verging die Zeit mit sympathischen Freunden und der letzte Wandertag war angesagt. Eine kurze Rundwanderung führte ausgehend von Sipplingen zu den Churfirsten, wo eine Picknickpause eingelegt wurde. Am Nachmittag stand noch genügend Zeit zur Verfügung, die Stadt Überlingen mit ihrer reichen Geschichte zu besuchen. Somit war auch die Möglichkeit gegeben, Souvenirs und Geschenke für die Daheimgebliebenen einzukaufen.
Beim anschließenden Abschlussabend hob Bertrand Buinier die Bedeutung der jährlich stattfindenden Treffen zu gemeinsamen Wanderungen als Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft hervor und dankte in diesem Zusammenhang Erika Ochs, Günter Schuhbauer und Artur Göldner für die Organisation und Durchführung dieses erfolgreichen und vielseitigen Treffens. Letzterer hob hervor, dass diese Treffen zur Intensivierung, der zum Teil schon seit über 20 Jahren bestehenden persönlichen Freundschaften zwischen den deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dienen, sowie zum Kennenlernen der verschiedenen Regionen der beiden Länder und deren Kulturen.
Er dankte den Freunden aus Frankreich, die bereits mit der Vorbereitung der nächstjährigen Wanderwoche begonnen haben, die mit Unterstützung einer Präsentation auf dem Laptop begleitet präsentiert wurde und im französischen Jura stattfinden wird.
Allzu schnell ging auch diese Woche wiedervorüber und am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen in der in Frankreich üblichen herzlichen Art mit „Grosses bises“ und „au revoire“ im nächsten Jahr.
Bericht: Artur Göldner 2015